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Joseph und Mose

Joseph

Jakob hat nur mit Rahel eine innige Beziehung, die auf Liebe basiert. Daher liebt er auch Benjamin und Joseph, die Kinder die Rahel zur Welt bringt, am meisten von seinen 12 Söhnen. Seine restlichen 10 Söhne sind oft eifersüchtig auf das gute Verhältnis zwischen dem Vater und Joseph. Auf diese Eifersucht reagieren sie, indem sie Joseph an einen ägyptischen Sklavenhändler verkaufen. Er wird dann an Potiphar, einen hohen Beamten des ägyptischen Pharaos, verkauft. Von da an arbeitet Joseph für Potiphar als Sklave, macht sich jedoch schnell beliebt, weshalb er ein vertrautes Verhältnis zu Potiphar und seiner Frau aufbaut. Dies gelingt ihm nicht nur wegen seiner guten Arbeit, die er leistet, sondern er kann die Träume seiner Mitmenschen deuten und sie ihnen erklären. Das ist etwas sehr Besonderes, weshalb auch der Pharao davon erfährt und Joseph zu sich bittet. Joseph sagt ihm, welche Bedeutung seine Träume haben und auch dass es in 7 Jahren zu einer Dürre kommen wird, welche eine große Hungersnot mit sich bringen wird. Dank der Ratschläge, die Joseph dem Pharao gibt, um die Dürre zu überstehen, ernennt er ihn zum Verwalter der Wirtschaft des Landes. So landet Joseph am Hofe des Pharaos und wird einer seiner Berater.

Herrad von Landsberg, Darstellung aus dem Hortus Deliciarum, um 1180 - Josef wird von seinen Brüdern nach Ägypten verkauft / Public domain

erstellt von Dnalor_01, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0

Die Zeit in Ägypten

Dank der sehr guten Beratung von Joseph, verfügt das Land später über einen hohen Getreidevorrat, welcher genügt, um die Bevölkerung zu ernähren. So kommt es, dass die 11 Brüder Josephs nach Ägypten flüchten müssen, da es auch in ihrem Land zu einer Hungersnot kommt. Sie wollen in Ägypten Getreide kaufen, um die Dürre ebenso zu überstehen. In Ägypten treffen die Brüder auf den König und auf Joseph, erkennen ihn aber erst nicht. Später macht er sich jedoch erkennbar und verzeiht den Brüdern, dass sie aus Eifersucht Joseph verkauft haben. Weil Joseph sich beim Pharao für sie einsetzt, dürfen die Israeliten vorerst in Ägypten bleiben.

Mose

Zwangsarbeit der Israeliten in Ägypten

Als der Pharao stirbt, kommt ein neuer Herrscher an die Macht, der die Israeliten nicht mag. Er hat Angst, dass sie zu viele Nachkommen zeugen und so die Gefahr besteht, dass sie eines Tages das Land übernehmen. Daher macht er sie zu seinen Sklaven und behandelt sie dementsprechend schlecht. Die Israeliten sollen sich nicht weiter vermehren, weshalb auf Befehl des Pharaos alle neugeborenen Jungen umgebracht werden sollen. Eine Frau will ihren Jungen nicht abgeben und versteckt ihn vor den ägyptischen Soldaten. Nach drei Monaten setzt sie ihr Kind im Nil aus, mit der Hoffnung, dass es überlebt. Die Tochter des Pharaos findet das Kind in einem Korb auf dem Nil treibend und nimmt es mit. Dieser Junge trägt den Namen Mose und wächst im Palast des Pharaos auf.

Sir Lawrence Alma-Tadema, Die Auffindung Moses, Öl auf Leinwand, 1904 / Public domain

Moses Auserwählung

Mose hat, da er von ihnen abstammt, großes Mitgefühl mit den Israeliten, da sie schwere Arbeit verrichten müssen und grausam behandelt werden. Als Mose beobachtet, wie ein Aufseher einen Sklaven wieder bestrafen will, ist er so wütend, dass er ihn ermordet. Daraufhin will der Pharao Mose umbringen lassen, weshalb dieser in die Wüste flieht und sich versteckt. Mose steigt in der Wüste einen Berg hinauf und sieht einen brennenden Busch. Doch das besondere ist, dass der Busch nicht verbrennt. Ein Wunder. Er erkannte, wie mächtig Gott ist und tritt näher an den Busch heran. In diesem Moment hat er eine göttliche Erscheinung und bekommt von Gott den Auftrag, die Israeliten in ihr Land zurückzuführen. Moses ist sich erst nicht sicher, ob er es sich zutraut, sein Volk zu führen. Daraufhin sagt Gott, Aaron, der Bruder von Mose, wird ihm helfen das Volk zurückzubringen. Den Prozess, in dem die Israeliten zurück in ihre Heimat finden, nennt man Exodus. Mose geht nach der Erscheinung zum Pharao und berichtet ihm von seinem Auftrag. Der Pharao jedoch will die Israeliten nicht ziehen lassen, da er sie zum Beispiel für den Bau der Pyramiden braucht. Da der Pharao den Auftrag Gottes ablehnt, folgen 10 Plagen, die das Land heimsuchen. Nach diesen Plagen lässt der Pharao die Israeliten gehen.

Ephraim Moses Lilien, Mose am Dornbusch / Public domain

Die Plagen Ägyptens

  • Wasser in Flüssen wurde zu Blut
  • Froschplage
  • Stechmückenplage
  • Ungezieferplage
  • alles Vieh stirbt
  • alle Ägypter erkranken an Geschwüren
  • Hagelsturm
  • Heuschreckenplage (fressen Getreide)
  • 3 Tage dauernde Finsternis
  • Tod ägyptischer Erstgeborenen

Exodus

Die Meinung des Pharaos ändert sich bald, so dass er die Israeliten doch wieder zurück in sein Land holen will. Er schickt seine Soldaten auf den Weg, um sie zurückzubringen. Die Israeliten waren nun auf der Flucht vor den ägyptischen Soldaten und müssen die Frage, wie sie das Rote Meer sicher überqueren können, schnell lösen. In diesem Moment spaltet sich das Meer, so dass die Israeliten durch das Meer, über den Meeresboden laufen können. Sie kommen sicher auf der anderen Uferseite an. Für die Teilung des Meeres ist Gott verantwortlich, er hilft den Israeliten auf ihrer Reise und macht durch seine Tat erneut deutlich, wie mächtig er ist. Als die Soldaten am Roten Meer ankommen und dabei sind, es auf demselben Wege wie die Israeliten zu durchqueren, schloss Gott den Spalt. Die ägyptischen Soldaten ertrinken alle und die Israeliten sind gerettet.

Herrad von Landsberg, Darstellung aus dem Hortus Deliciarum, um 1180 - Mose führt das Volk Israel durch das Meer / Public domain

erstellt von Dnalor_01, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0

Angekommen in der Wüste

Rembrandt van Rijn, Moses zerschmettert die Gesetzestafeln, Öl auf Leinwand, 1659 (Wikimedia Commons) - Das Gemälde zeigt Moses nach dem ersten Abstieg vom Berg Sinai, als er die Gesetzestafeln als Reaktion auf die Anbetung des Goldenen Kalbes zerschmettert.

Mose und die Israeliten erreichen die Wüste Sinai und sind sehr glücklich über ihre Flucht. Sie singen Lieder, sie tanzen und danken Gott für seine Hilfe. Er hilft ihnen auch weiterhin, da er zum Beispiel dafür sorgt, dass das Wasser in der Wüste gut schmeckt und rein ist. Auch als sie ihr Essen aufbrauchen, gibt Gott ihnen mehr, indem er jeden Morgen Körbe mit Nahrung vor ihre Zelte stellt. Die Israeliten wandern zwei Monate bis sie den Berg Sinai erreichen. Mose steigt den Berg alleine hinauf und hat erneut eine Gotteserscheinung. Gott spricht zu ihm und gibt ihm zwei Tontafeln mit den Zehn Geboten. Außerdem befielt er Mose, dass er den Israeliten sagen soll, wie Gott das Volk gesegnet hat. Er half ihnen aus Ägypten heraus und daher sollen sich die Israeliten an diese Gebote halten. Als Mose den Berg hinabsteigt und dem Volk seine Aufgabe verkündet und über seine Begegnung mit Gott spricht, glauben sie ihm nicht. Gott wird daraufhin sehr wütend auf die Israeliten und beschließt, dass die schlechten Israeliten sterben müssen und das gesamte Volk mit einer 40-jährigen Wüstenwanderung bestraft wird. Die Israeliten gehorchen Mose nicht, obwohl er der Gesandte Gottes ist. Mose lebt 40 Jahre mit seinem Volk in der Wüste und lehrt ihnen die Gebote Gottes.

Moses Tod

Als Mose 120 Jahre alt ist, befielt ihm Gott auf einen Berg in der Wüste zu steigen. Mose sieht das ganze Land Kanaan, das Land, in welches die Israeliten eigentlich wandern sollten, wären sie nicht von Gott bestraft worden. Als Mose seinen Blick auf Kanaan richtet und dann zurück zu Gott blickt, nimmt dieser Mose zu sich. Somit stirbt Mose noch während der 40-jährigen Wüstenverirrung und kann das Land Kanaan nie betreten.

Zusammenfassung

Das Bibel Projekt ist ein gemeinnütziges Projekt und wird durch den Verein visio:media e.V. umgesetzt. Die Videos stehen zur freien Verfügung für private und pädagogische Zwecke. Eine hochauflösende Version kann du auf unserer Seite http://dasbibelprojekt.de/ herunterladen.

Das Buch Exodus Kapitel 1-18 erklärt mit Illustrationen.
Im ersten Teil von Exodus (2. Mose) erfährst du, wie es zur Gefangenschaft des Volkes Israel in Ägypten kam, wie Gott Mose dazu beruft das Volk in das verheißene Land zu führen und wie Gott seinen Rettungsplan in die Tat umsetzt.

Das Buch Exodus Kapitel 19-40 erklärt mit Illustrationen.
Der zweite Teil von Exodus (2. Mose) dreht sich darum, wie es mit der Beziehung zwischen Gott und dem Volk Israel nach ihrem Auszug aus Ägypten weitergeht. Sie schließen einen Bund mit Gott und erhalten Gesetze, die ihr Leben als auserwähltes Volk bestimmen sollen. Es bleibt allerdings nicht bei diesem guten Anfang. Warum das passiert und wie Gott trotzdem treu bleibt, erfährst du in diesem Video.


gestaltet von Adriana T.
Wahlgrundkurs „Jüdische Geschichte und Kultur“ 2020/2021