Israeltag in Chemnitz (2016)
Lessing-Schüler diskutieren mit Staatsministerin Kurth und dem israelischen Botschafter Yakov Hadas-Handelsman
„Israel anders erleben“, das war das Motto des 5. Israeltags, der sein Jubiläum am 13.09.2016 an der TU in Chemnitz feierte. Es trafen sich etwa 700 Schüler der Klassenstufen 9 bis 13 aus ganz Sachsen, unter ihnen auch die 42 Schülerinnen und Schüler der Wahlgrundkurse „Jüdische Geschichte und Kultur“ des Lessing Gymnasiums.
Entgegen der weit verbreiteten Vorstellung, Israel habe nur das Gesicht, dass in den Medien vermittelt wird, sollte dieser Projekttag die zahlreichen Facetten des Landes vermitteln.
Nach einigen Grußworten ging es für alle Anwesenden in die erste Workshoprunde. Bei den Krav Maga Basics, einer israelischen Nahkampftechnik, konnte die Selbstverteidigungstaktik verbessert werden. Gleichzeitig wurde den Schülern im gleichnamigen Workshop ein Einblick in das „Real Life“ in Israel gewährt. Hier kam ein multikulturelles Israelbild zum Ausdruck, welches vor allem auf den verschiedensten Religionen im Land basiert. Unterlegt wurde der Workshop mit einigen Bildern einer Fotografin, die einen Einblick in den Alltag der Israelis gewährten. Auch zur Auswahl standen unter anderem die Workshops „3000 Jahre israelische Schriftkultur“ sowie „Israelischer Tanz“. Im Workshop „Israelische Sicherheit“ wurde der Sprecher der israelischen Streitkräfte zugeschaltet. Ihm konnten die Schüler all ihre offenen Fragen über die Sicherheitspolitik stellen. Es folgte eine kurze Mittagspause, in der Falafel, eine israelische Spezialität, gekostet werden konnte.
Der Höhepunkt des Tages war mit einer Feierstunde zur Yad-Vashem-Ehrung der „Gerechten unter den Völkern“ erreicht. Es wurden vier besondere Menschen gewürdigt, die zur Zeit des Holocaust Zivilcourage zeigten und die Würde des Menschen verteidigten, indem sie Juden halfen, der Shoa zu entkommen. Diese Menschen wurden vom israelischen Botschafter Yakov Hadas-Handelsman geehrt. Die Auszeichnungen nahmen Enkel und Urenkel der Retter entgegen, die zum Teil aus Österreich, Israel und den Vereinigten Staaten angereist waren. Für die Angehörigen und alle Anwesenden war das ein sehr emotionaler Moment.
Im Anschluss fand eine Diskussionsrunde statt, bei der sich drei ehemalige Schülerinnen des Lessing-Gymnasiums, die am deutsch-israelischen Jugendaustausch der Johannes-Rau-Stiftung teilgenommen hatten, mit der Kultusministerin Kurth und dem Botschafter Hadas-Handelsman über ihre Erfahrungen mit der israelischen Kultur unterhielten. Am Ende des Projekttages wurde mit allen Teilnehmer im großen Audimax der TU Chemnitz ein Selfie geschossen.
Der Projekttag räumte allen Anwesenden die Chance ein, die israelische Politik, die Religionsvielfalt und die Kultur auf eine ganz besondere Art und Weise zu erkunden.
Annika B. und Theresa D. aus dem WGK 11
Stimmen zum Israeltag in Chemnitz
„Ich habe die Workshops Real Life in Israel und die Krav Maga Selbstverteidigung besucht. Besonders Letzteres hat mir trotz der glühenden Sommerhitze sehr viel Spaß bereitet. Mein persönliches Highlight des Tages war die Yad-Vashem Ehrung. Es ist großartig zu sehen, wie lange die deutsch-jüdische Geschichte noch verarbeitet wird. Für mich war der Israeltag eine einzigartige Erfahrung, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.“
„Das Skype-Gespräch im Workshop nationale Sicherheit Israels fand ich ganz besonders interessant. Der Sprecher der israelischen Streitkräfte durfte uns zwar nicht alle Fragen ausführlich beantworten, jedoch konnte trotzdem vieles aufgeklärt werden. Im Workshop „Real Life in Israel“ erfuhr ich außerdem mehr über Land und Leute dort. Und natürlich gefiel mir auch das Mittagessen, zu dem wir Falafel, eine israelische Köstlichkeit, probieren durften.“
„Der Israeltag hat einen sehr guten Einblick in das israelische Leben vermittelt, besonders weil ich vorher keine genauen Vorstellungen davon hatte. Der Workshop Nationale Sicherheit war überraschend spannend und vor allem informativ. Besonders bewegt war ich von der Yad-Vashem Ehrung und ich bin froh diese miterlebt zu haben, denn dazu bekommt man, wenn überhaupt, nur einmal die Chance.“
„Ich habe die Workshops „3000 Jahre Schrift und Kultur“, sowie „Real Life in Israel“ besucht. Ersterer war wirklich sehr interessant, jedoch war es schwer Hebräisch selbst zu lesen. Im „Real Life“ war es schön, dass die Dozentin uns ihre persönlichen Eindrücke näher brachte, aber leider ging sie dabei etwas unstrukturiert vor. Alles in allem war es trotzdem ein sehr gelungener und eindrucksvoller Tag, besonders von der Ehrung der „Gerechten unter den Völkern“ war ich sehr bewegt und begeistert.“
„In dem von mir besuchten Workshop zur Demokratie sprach ein Mitarbeiter der Israelischen Botschaft zu uns. Er beantwortete alle Fragen sehr ausführlich, konnte jedoch dabei nicht auf den Punkt kommen. Ich fand es gut, dass wir bei der Yad-Vashem Ehrung mit dem Schicksal der Juden in Kontakt kommen konnten. Durch die Reden der Nachfahren waren ihre Geschichten real nachvollziehbar und gingen mir persönlich sehr nah.“