Emil Berliner
Emil Berliner war ein deutsch-amerikanischer Erfinder, der durch seine
Erfindung des Grammophons und der Schallplatte die Musikindustrie
revolutionierte. Seine Innovationen ermöglichten die
Verbreitung von Musik und legten somit erste Grundbausteine für die
moderne Audiotechnologie.
Biographie
Emil Berliner wurde am 20.05.1851 in der Calenberger Neustadt, einem Stadtteil Hannovers, geboren. Er wuchs in einer jüdischen Familie mit über 10 Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen auf. Berliner besuchte von 1861 bis 1865 die Samson-Schule in Wolfenbüttel. Danach absolvierte er eine Druckerlehre. Bereits 1870 wanderte Berliner in die USA aus. Er interessierte sich besonders für Elektrizität, weshalb er in Washington D.C. begann, mit seinem Hobby sein erstes Geld zu verdienen.
1877 erhielt Emil Berliner 50.000 US-$ von der Bell Telephone Company für das Patent des Fernsprech-Mikrofons. Mit diesem Geld konnte er nun unabhängig leben. Vier Jahre später ließ er seinen Namen zu „Emile“ ändern und nahm die amerikanische Staatsbürgerschaft an.
1881 gründetet Berliner während einer Urlaubsreise in seine Heimatstadt Hannover mit seinem Bruder Joseph die erste Telefonfabrik in Europa. Im selben Jahr heiratete er Cora Adler, mit der er sieben Kinder großzog.
Am 29.09.1887 meldete Berliner das Grammophone-Schallplatten-System an, worauf es am 08.11.1887 zur Patenterteilung kam. 1888 wurde das erste funktionstüchtige Grammophone im Franklin-Institut Philadelphias präsentiert.
Am 23.04.1889 gründete Berliner in den USA die American Gramophone Company. Nach der Gründung kehrte er nach Deutschland zurück und vermarktete hier das Grammophone mithilfe der Spielwarenfabrik Kämmer und Reinhardt. Neun Jahre nach der Gründung der American Gramophone Company kam es dann zur Gründung der Gramophone Company in London und der Deutschen Grammophone GmbH. Anfangs produzierte man hier bis zu 40 Schallplatten pro Stunde.
Library of Congress, Reinhold Lessmann, postprocessed Stern in der Wikipedia auf Deutsch, Public domain, via Wikimedia Commons
Berliner war ein umtriebiger Tüftler. 1909 erfand er einen Flugzeug-Verbrennungsmotor, welcher die Entwicklung des Hubschraubers begünstigte. 1925 ließ sich Berliner den „akustischen Ziegel“ patentieren, der für eine bessere Akustik in Kirchen und großen Räumen sorgte.
Nach diesen zahlreichen Erfindungen wurde Emile Berliner im April 1929 die renommierte Benjamin-Franklin-Medaille der Ingenieurswissenschaften verliehen.
Am 03.08.1929 verstarb er im Alter von 78 Jahren in Washington D.C.
Die wichtigsten Erfindungen auf einem Blick
- Berlinerisches Mikrofon: um 1878 von David Edward Hughes, Emil Berliner und Thomas Alva Edison in den USA
- Grammophon: 1887 von Emil Berliner
- Schallplatte (aus Hartgummi): 1888 von Emil Berliner in den USA
Emil Berliner, der Vater der Schallplatte
DLF 03.08.2019 Vor 90 Jahren gestorben. Emil Berliner, der Vater der Schallplatte
Vater von Schallplatte und Grammophon
Berliner erfand einen völlig neuartigen Tonträger, der aus einer flachen Scheibe bestand. Die ursprüngliche Platte, aus Zinkblech hergestellt, hatte einen Durchmesser von zwölf Zentimetern und lief mit 150 Umdrehungen pro Minute, was eine Wiedergabedauer von etwa einer Minute ermöglichte. Das für diese Wiedergabe erfundene Gerät bezeichnete er als „Grammophon“.
Die „flache Scheibe“ wird auch „Schallplatte“ genannt. Ab 1890 wurde bei der Schallplattenproduktion von Zinkplatten auf Hartgummi umgestellt. Trotz dieser Veränderung führte das deutliche Hintergrundrauschen dieser Schallplatten zunächst dazu, dass ihre Verwendung als Medium zur Musikkonservierung nicht ernst genommen wurde.
1895 kam es zu einer bedeutenden Veränderung, als Emil Berliner begann, mit einer Kombination aus Pflanzenfasern, Ruß, Gesteinsmehl und Schellack zu experimentieren. Dies markierte die Geburtsstunde der Schellack-Schallplatte. Schellack-Platten waren von deutlich besserer Qualität.
Vergleicht man die ersten Schallplatten mit den heutigen, sieht man, dass sich der Durchmesser sowie die Umdrehungen geändert haben. Bei den heutigen Schallplatten gibt es 7 und 12 Zoll. Das entspricht einem Durchmesser von 17,78 Zentimetern und 30,48 Zentimetern. Sie drehen sich mit 33 oder 45 rpm (rpm =rounds pro minute, Umdrehungen pro Minute).
gestaltet von Lilly L. im Schuljahr 2024/2025